Cybermobbing-Prävention
Wie können wir uns vor Cybermobbing schützen?
Wie können wir Opfer unterstützen?
Unsere Kinder und Jugendlichen verbringen inzwischen jeden Tag unzählige Stunden im Internet und auf Social Media. Dies können Eltern und Lehrkräfte im digitalen Zeitalter nicht verhindern, vielmehr müssen wir unsere Schützlinge auf die digitale Welt vorbereiten und aufklären. So kann ein anfänglicher Jugendstreich oder Scherz im Word Wide Web, über WhatsApp, TikTok oder Snapchat schnell zum Albtraum der Jugendlichen und Eltern werden.
Wir an der Edith-Stein-Schule arbeiten seit den letzten Jahren immer digitaler, so hat jede Schülerin, jeder Schüler von der 6. bis zur 9. Klasse ein eigenes Schultablet. Mit der Ausgabe der Tablets haben sowohl wir Lehrkräfte und als auch die Eltern die Aufgabe unsere Kinder und Jugendlichen aufzuklären.
Trotz strenger Tabletregeln, regelmäßigen Ermahnungen und Aufklärungen kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Regelverletzungen u.a. unerlaubten Aufnahmen. Zudem halten viele Jugendliche die Regeln zwar auf dem Schultablet ein, nicht jedoch auf ihrem privaten Smartphone. Teilweise mit weitreichenden Folgen. So sind fast alle unserer Kinder und Jugendlichen schon einmal digital beleidigt oder bedroht worden. Dazu kommt, dass die Jugendlichen durch die ständige Erreichbarkeit unter Dauerstress stehen, Angst haben etwas zu verpassen und zu jeder Tageszeit Mobbing ausgeliefert sein können.
Was kann ich tun, wenn ich Cybermobbing ausgeliefert bin? Was sind meine Rechte und Pflichten als Nutzer von Social-Media? Wann mache ich mich selbst strafbar?
Viele dieser Fragen konnten die Schüler und Schülerinnen mit einer Rechtsanwältin am Dienstag, den 26.09.2023, im Rahmen des Webinars „Law4school“ gemeinsam klären. Die Idee zu diesem Seminar und auch Finanzierung kamen vom Inner-Wheel-Club Coesfeld. Durch echte Fallbeispiele erklärte die Rechtsanwältin rechtliche und tatsächliche Folgen von Handlungen im Netz. So konnten die Schüler und Schülerinnen die einzelnen Schicksale nachvollziehen und nachfühlen.
„Mir hat es gefallen, dass die Frau es sehr gut erklärt hat, was man nicht machen darf und was die Strafe ist, wenn man es doch macht. Und dass man auch bestraft wird, wenn man unter 14 etwas macht, was strafbar ist.“ (Rita)
So gab die Rechtsanwältin Einblicke in echte Chats, sie erklärte ihre Vorgehensweise als Rechtsanwältin, klärte die Schüler und Schülerinnen auf, dass es besonders wichtig sei, Beweise wie beispielsweise Chatverläufe oder Bilder mit Screenshots zu sichern, um sie dann zur Anzeige zu bringen.
„Ich fand besonders spannend, die Chats zu lesen. Ich habe darüber gelernt, wie viel Geld man bezahlen muss, bei bestimmten Sachen. Ich nehme mir vor, niemals ein Kind zu mobben“ (Rückmeldung aus Klasse 8).
Aber auch schockierende Bilder und ihre Konsequenzen blieben den Jugendlichen im Gedächtnis. So ist beispielsweise der Besitz von Nacktdarstellungen, welche Kinder- oder Jugendliche zeigen, auch für Minderjähriger strafbar. Die Rechtsanwältin machte auch deutlich, dass der Besitz oder das Verbreiten von verfassungsfeindlichen Symbolen oder Bildern, unabhängig er Absicht, strafrechtliche Konsequenzen mit sich führen kann.
„Ich habe gelernt, dass wenn man H*tlersticker verschickt, dass man Geld bezahlen muss“ (Diego).
„Am besten sollte man direkt Funktionen, die z.B. die Bilder über WhatsApp ungefragt herunterladen, ausstellen.“ (Tipp aus Klasse 8)
Eine weitere Gefahr bilden veränderte oder erstellte Bilder (z.B. durch Fotoprogramme oder auch KI), so kann jeder zum Opfer von Cybermobbing werden. Die Schüler und Schülerinnen wurden sensibilisiert Mobbing zu stoppen und stattdessen die Opfer zu unterstützen.
„Ich fand die Bilder nicht gut. Ich fand es gut, dass wir über Cybermobbing geredet haben, weil vielleicht hören die Leute, die gemobbt haben jetzt damit auf, weil sie gesehen haben, was das für Konsequenzen hat. -> Hört auf zu mobben!“ (Jonas K.)
Wie die Kommentare der Schüler und Schülerinnen zeigen, begann Dienstag das Reflektieren über den Umgang mit Social Media und den eigenen Bildrechten. Erste Ergebnisse des Seminars wurden schon beim Zeitungsfoto deutlich: So wollten sich nur noch zwölf Schüler und Schülerinnen von insgesamt ca. 84 Teilnehmenden für das Internet und das Zeitungsfoto ablichten lassen.
„Ich fand gut, dass man Menschen gegen Mobbing helfen kann. Ich fand auch noch gut, dass die Rechtsanwältin uns erklärt hat, dass man anonyme Personen finden kann(…). Ich finde es gut, dass man etwas gegen Cybermobbing unternehmen kann.“ (Beverly)
Wir Lehrkräfte der Edith-Stein-Schule sind uns sicher, dass das Thema Cybermobbing immer aktuell bleiben wird. Nur wenn das Thema immer wieder aufgegriffen wird, in Schule und in den Elternhäusern, können wir unsere Kinder und Jugendlichen helfen. So gehen wir mit der Frage „Was können wir gegen Cybermobbing tun?“ in die Ferien und knüpfen in unseren Fachunterricht, nach den Ferien, weiter an die Frage an.
„Mir hat gut gefallen, dass die Anwältin sich für uns Zeit genommen hat und uns aufgeklärt hat, über Cybermobbing. -> Sei kein Mobber und helft den Betroffenen!“ (Lars S.)